Prokrastination: ein Wort – viele Gesichter
Gründe? Zahlreich…
Angst vor Erfolg
Angst vorm endgültigen Versagen
Angst bemerkt zu werden
Angst vor Kritik
Angst vorm Wachsen
man verfolgt etwas, was man gar nicht will
weil man versucht jemand zu sein, der man gar nicht ist
Du gehst Wege, die dich auslaugen
Unternimmst Schritte, die sich falsch anfühlen
Machst dich an Aufgaben, die sich zu groß anfühlen
Wenn du das Pferd von hinten aufziehen willst, dann stehst du dir selbst im Weg.
Wenn du dich in Kleinigkeiten und dabei das Gesamtbild verlierst, stehst du dir selbst im Weg.
Wenn du nicht weiter machst, weil du eigentlich anders wirken möchtest als du glaubst, stehst du dir selbst im Weg.
Es ist in Ordnung, sich selbst im Weg zu stehen. Jedenfalls für einen kleinen Augenblick. Aber erkenne den Moment, als das, was es ist, und schieb dich selbst zur Seite. Mach den Weg wieder frei.
Wenn die Marketingsprache des Verkäufers nicht deine ist, dann ändere die Sprache.
Hör auf, die Dinge zu verkomplizieren.
Wenn ein strukturierter Arbeitsablauf dich zum Wahnsinn treibt, dann breche ihn auf und sei flexibel.
Viele unserer Probleme stammen daher, dass wir es zwar gut meinen, aber nicht die Art und Weise anwenden, die für uns natürlich und sinnhaft ist. Wir glauben den anderen da draußen, die etwas gefunden haben, was für sie funktioniert. Und deswegen muss es auch für alle anderen gelten.
Das ist absoluter Bullshit!
Und es führt dazu, dass wir eher glauben, mit uns sei etwas nicht in Ordnung und nicht mit der Methode. Bei anderen funktioniert es ja, nur bei uns nicht. Also sind wir das Problem.
Mitnichten!
Du hast hiermit die Erlaubnis, dich von dieser absurden Idee zu trennen! Gern geschehen 🙂
Wie kommen wir denn nun voran?
Wenn du merkst, dass du nicht voranschreitest, dann besteht der erste Schritt darin, herauszufinden, warum. Nun, ich kann hier nicht alle Gründe abdecken, die es gibt, aber die Klassiker der Prokrastinationsszene bekomme ich hin. Nicht, dass ich absoluter Pro darin wäre, diese zu umgehen…
Gründe für und mittel gegen prokrastination
Die Angsthürde
Welche Angst hätten Sie denn gerne?
Die Spanne reicht von ‘Angst vor Erfolg’ über ‘Angst vor Versagen’ bis hin zu ‘Angst vor Kritik und Zurückweisung’. Ängste haben uns seit dem Big Bang Knall davor bewahrt, auszusterben. Sie sind also nicht ohne Grund da. Es ist für das Überleben sicherer, sich der Herde anzuschließen und alles zu tun, was sie tut. Wenn du herausstichst, sieht dich dein Feind eher und die anderen deiner Herde lassen dich im Stich. Wie gehen wir also mit Ängsten um?
1.) Reduziere deinen Stresspegel. Wir sind im ständigen Flight or Fight Modus gefangen. Durch Social Media, Lärm, Verkehr, Herausforderungen etc. halten wir uns auf Dauerspannung. Den Körper öfter mal auf Reset-Modus zu setzen, das Handy auszuschalten und einen langen Spaziergang in der Natur zu machen, hilft, die Stresshormone zu besänftigen. Mit dieser Stärkung können wir die Ängste, die uns blockieren, besser angehen.
2.) Sei dir bewusst, dass die Ängste nicht weg sein müssen, bevor du deinen Weg weitergehst. Du kannst mit der Angst an der Hand anfangen, Stolpersteine auf deinem Weg fort zu räumen. Mutig sein bedeutet, Angst vor etwas zu haben, und es dennoch zu tun. (Übrigens ist das auch eine Definition von Dummheit, aber das macht das Leben ja gerade spannend.) Mach dir klar, dass die Angst erst weggehen wird, wenn du dich bereits auf dem Weg befindest. Also kannst du genauso gut schon mal losgehen.
3.) Angst bedeutet auch Unwissenheit. Wenn du einfach nicht weißt, welche Schritte zu tun sind und die Beschaffung der Information viel zu umständlich, ist es leichter, stehen zu bleiben. Natürlich liegt es nah, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Doch was wenn, diese einfach unverständlich sind und überall verstreut? Dann darfst du dich an den motiviertesten Mitarbeiter aller Zeiten richten: KI. Ich sage nur Steuererklärung mit Chatty… Und auf einmal gibt dir dein persönlicher Berater all die Informationen, die du benötigst.
4.) Imposter-Syndrom? Ja, hier auch. Was können wir also tun? Wende die Blue Ocean Strategie an. Das bedeutet, dass du nicht im Teich mit all den anderen Fischen schwimmst, sondern deinen eigenen Ozean erschaffst. Hier bist du der einzige Fisch. Es gibt also nur dich als Richtlinie. Wenn wir uns selbst als eigenen Maßstab nehmen, kommen wir gar nicht auf die Idee, uns mit anderen zu vergleichen. Sprich: Wir definieren den Job, den wir uns nicht trauen, auszuüben, einfach neu. Was beinhaltet dieser Job, wenn es nach deinen Richtlinien geht? Lies unbedingt auch meinen Artikel zum Thema Erfolg messen, dann merkst du, wie unwahrscheinlich schwankend Richtlinien sein können. Eine weitere Möglichkeit ist es, Wachstum als Teil des Lebens anzusehen. Davon auszugehen, dass du momentan nur einen bestimmten Wissensgrad inne hast, aber dich dazu verpflichtest, immer weiterzulernen. Ohne dein jetziges Können runterzumachen, natürlich.
Die Perfektionshürde
Ich muss aber erst noch die Farbpalette fertigstellen!
Diese Hürde ist ein absoluter Klassiker und ziemlich weit verbreitet. Ich selbst verweile hier gern noch ab und zu. Das Gemeine an dieser Hürde ist, dass sie sich als unverzichtbar verkauft und auf ihre Daseinsberechtigung pocht. Es ist nichts falsches daran, sein Design oder Visitenkarte fertigstellen zu wollen. Aber solange dies nicht dein Job für andere ist, ist es nicht dein eigentliches Business und nur ein Add-on. Selbstverständlich sind Design und deine Corporate Identity wichtig. Aber es darf dich nicht daran hindern, bereits jetzt deinen eigentlichen Job zu erledigen. Viele Frauen wollen sich erst sicher fühlen, bevor sie ein Business starten. Geht mir ganz genauso. Aber es darf uns nicht daran hindern, das Business zu starten.
5.) Frag dich bei jeder deiner Aufgaben, ob sie ein Add-On ist, das du vorschiebst oder eine Aufgabe, die wirklich etwas bewegt. Musst du erst die perfekte Schrift finden oder kannst du jetzt schon den Post hochladen? Benötigst du tatsächlich jetzt schon das Grundwissen über Buchhaltung oder kannst du es auf dem Weg lernen? Wenn du Aufgaben nach diesem Prinzip sortierst, erkennst du recht schnell, was wirklich relevant für dein Business ist.
6.) Wenn wir dem Perfektionismus frönen, wollen wir, dass die Außenwelt ein bestimmtes Bild von uns sieht. Keine Falte darf zu sehen sein, kein Mangel wahrzunehmen. Immerhin verkaufen wir uns doch, nicht wahr!? Reduziere deinen Perfektionismus auf deinen persönlich am wichtigsten Punkt. Was ist das Core Prinzip deines ‘Image’? Wie sollen dich deine Kundinnen sehen? Welcher Wert ist dir besonders wichtig? Lege dein Hauptaugenmerk auf diesen einen Aspekt und lass für alle anderen 5 gerade sein.
Beispiel: Du bist Fotografin und Bildsprache dein Aushängeschild. Ignoriere die perfekten Redewendungen, Hooks oder Titel und lass dein Design sprechen. Du bist Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin, hast keine Lust auf viel Blabla, konzentriere dich auf Videos, in denen du mit deinen Übungen und Charme überzeugen kannst. Wir werden uns wohl nicht ganz vom Perfektionismus lösen können, aber wir können ihn eingrenzen auf den Bereich, der wirklich zählt.
7.) Lerne kleine Fehler zu akzeptieren indem du von Zeit zu Zeit bewusst Fehler einbaust Z.B kannst du einen kleinen Rechtschreibfehler in deiner nächsten E-Mail setzen Oder du erlaubst beim nächsten Post eine Falte mehr sichtbar zu sein Bewusst gesetzte minimale Fehler die jetzt keinen Bergsturz verursachen können dir dabei helfen gelassener zu werden Denn du merkst dass es dir keiner übel nimmt und dass du deine Angebote dennoch verkaufst Und wenn du genau gelesen hast hast du in diesem Abschnitt nur einen Punkt gesehen
8.) Last but not least: Menschen wollen Menschen – keine perfekten Roboter. Wenn du dich verletzlich zeigst und ein bisschen weniger perfekt, wirkst du gleich viel sympathischer. Deine Mitmenschen können sich viel eher mit dir identifizieren, wenn du ihnen deine Schwächen zeigst. Denn sie haben ihre Schwächen für die sich höchstwahrscheinlich schämen. Gib ihnen Mut, indem du deine Menschlichkeit zeigst.
Die Mount Everest Hürde
fuck, ist das viel!
Ein Resultat davon, dass wir in der Theorie ein 5-Sterne Megakomplex aufbauen wollen, bevor wir überhaupt den ersten Schritt machen, ist, davon vollkommen überfordert zu sein. Wir sind erschöpft und müde. Auch ich reihe mich hier gerne ein. Vor ein paar Monaten begann ich, intensiv an meinem Instagram Account zu arbeiten. Ich war voller Begeisterung dabei und fand auch viele schöne Themen. Lange durchhalten konnte ich das nicht. Da hab ich mich wohl ein wenig übernommen…
9.) hier kommt Minimalismus und Essentialismus ins Spiel. Der Game-Changer in deinem Business. Von den tausend Ideen wähle eine. Von den vielen Aufgaben, die du umsetzen möchtest, wähle eine. Wenn du regelmäßig neben deinem Business posten willst, fange klein an. Wenn du hier reduzierst, schaffst du zwei Sachen: du behältst deine Energie und du schaffst qualitativ hochwertige Arbeit. Bedenke, es ist ein Lüge, dass du jeden Tag posten musst. Lass dich bitte nicht von den falschen Propheten verleiten.
10.) Teile Mammutaufgabe in kleinste Einheiten auf. Wenn ein Großprojekt ansteht, besteht der erste Schritt darin, die einzelnen Kapitel zu finden. Denke hier in Kategorien. Wenn du die Kategorien klar definiert hast, dann brichst du auch diese in Unterkategorien auf. Bis du den ersten kleinsten Schritt vor dir hast. Und den gehst du dann. Und dann gehst du den nächsten. Bis du zum Ziel gelangst.
11.) Auch bei dieser Hürde kann Unwissenheit der Grund für das ‘überwältigt sein’ darstellen. Wie schon weiter oben beschrieben, bezwingst du Unwissenheit mit Wissen. Sammle so viele Informationen wie möglich, um dir ein klares und überschaubares Bild des Berges zu schaffen. Musst du rechts den Waldweg nehmen oder ist dein Ziel durch das Tal hindurch? Lass dir von Experten oder der KI helfen und einen klar definierten Weg zeigen. Wichtig ist, dass du dich auf die 20% konzentrierst. KI macht für dein Business sicherlich eine Pareto- Analyse.
12.) Letzten Endes geht es nicht darum, diese eine Methode zu finden. Es gibt hunderte von Möglichkeiten, um Erfolg zu haben, Aufmerksamkeit zu erlangen und den Umsatz zu steigern. Wir können nicht alle umsetzen. Wähle die Methode aus, die deinem Charakter und deinen Talenten entspricht und wo sich deine Zielgruppe aufhält. Dies führt erstens dazu, dass du authentisch rüberkommst, es dir Freude bereitet und du so langfristig durchhältst. Wenn du merkst, dass du genügend Puffer hast, kannst du später immer noch darauf aufbauen.
Die Turmbau zu Babel Hürde
Hier wird nicht deine Sprache gesprochen
Denn sie wissen nicht, was sie tun. Die Angst vorm Versagen o.Ä. bringt uns dazu, mit Scheuklappen durch die Gegend zu gehen. Weil wir es uns nicht selbst zutrauen, hören wir einem Profi nach dem nächsten zu, kaufen einen Kurs nach dem anderen und setzen brav wie ein Schüler aus der ersten Reihe alles vorschriftsmäßig um. Und wenn es nicht fruchtet, ist es natürlich unsere Schuld. Es gab eine Zeit, da wurde mir auf Youtube ein Marketing Video nach dem nächsten vorgeschlagen. Letzten Endes war ich so erschöpft von all diesen Ideen und Vorschlägen, dass ich fast nichts davon umsetzte.
13.) Lass die falsche Identität los. Du musst nicht jemand anderes werden, um erfolgreich zu sein. Gerade wegen deiner Authentizität kaufen die Menschen bei dir.
Das ist auch das Problem mit KI. Wenn der motivierteste Mitarbeiter aller Zeiten Texte für dich schreiben soll, dann klingen diese erstmal gar nicht nach dir. Selbst wenn du KI anlernst, fehlt es oft an Tiefe und Seele. Drüberlesen, korrigieren und ergänzen muss frau dann eh immer noch. Und hier ist eine Hürde versteckt, die wir oft gar nicht wahrnehmen. Wir kopieren Inhalte, Strategien und Texte von denen, die es bereits gemacht haben. Nur, damit wir so klingen, aussehen und wirken wie alle anderen. (Soll ja das sein, was erwartet wird…) Kein Wunder, dass frau dann nicht vorwärts kommt. Ist ganz schön überlaufen hier!
14.) steht zu deiner Art und deinen Stärken. Mach die Dinge so, wie es für dich stimmig ist. Das bedeutet ein Business so, wie du es bist. Erinnere dich, die Menschen kaufen am liebsten von echten Leuten. Und wenn du dich nicht magst? Umarme deine Schwächen und mache sie zum Bestandteil deines Auftretens. Wenn du über deine eigene Zunge stolpern solltest… ein charmantes Lächeln und ein kleiner Spruch und schon merkt jeder, dass du deine Schwächen kennst und mit ihnen spielen kannst. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du dieses Prinzip anwendest, schau unbedingt später noch mal in meinen Blog, da kommt noch was.
15.) wenn du hilfreiche Tipps von anderen annimmst, übersetze diese in deine eigene Sprache. Wie passt der Kommunikationstipp vom Marketingprofi zu dir? Wie kannst du das so umsetzen, dass es nach dir klingt? Helfer sollten dich immer unterstützen, die beste Version von dir selbst zu werden, nicht eine abgeflaute Kopie von irgendjemanden. Auch bei meinen Tipps bitte ich dich, selbstreflektiert zu denken und nur das zu übernehmen, was stimmig für dich ist. Ansonsten bist du leider nur eine Kopie, der keiner richtig Glauben schenken kann.
16.) Auch hier empfehle ich dir das ‘Blue Ocean Prinzip’. Gestalte einen Teich, der nur von deiner Flora und Fauna bestimmt wird. Und schon wirst du erkennen, dass der Teich ein Meer ist, du einzigartig und ohne Konkurrenz bist. Du musst nicht die Sprache sprechen, die andere in deiner Branche sprechen. Vielleicht ist das wichtig, wenn du z.B Chemiker bist und Einkäufer/Produktionsleiter mit chemischen Begriffen informieren musst. Aber solange dein Kunde nicht aus deinem Bereich ist, brauchst du nicht auf dicke Hose machen.
Was du noch machen kannst
17.) Finde deinen Peak in deinem Rhythmus. Ich z.B. habe meine produktivste Phase am Morgen bzw. Vormittag. Als hätten sich genau dann alle meine Kräfte gesammelt, um die Weltherrschaft zu organisieren. Andere haben ihr Hoch am Nachmittag bzw. Abend. Versuche, die Aufgaben, die ich besonders fordern, an einem deiner Hoch-Zeitpunkte zu erledigen. So hat Prokrastination keine Chance zu übernehmen.
18.) Respektiere die Reihenfolge, aber sei flexibel.
Wenn die Aufgabe, die du meidest, für weitere Schritte zwingbar nötig ist, besteht die Gefahr eines kompletten Stillstandes. Was aber nicht heißt, dass du gar nichts machen kannst. Einige Schriftsteller z.B. sind dafür bekannt, dass sie Placeholder in Texten hinterlassen, wenn sie an einer Stelle nicht weiterkommen. Statt ewig dort zu verweilen, schreiben sie an einer anderen Stelle weiter und kommen später erneut zu dieser Stelle zurück. Wenn du dein Social Media Profil einrichten möchtest, aber erst ein Foto benötigst, kannst du dennoch schon den Inhalt vorbereiten.
Sei ehrlich zu dir selbst. Wir sind Profis darin, uns selbst zu belügen. Wir wissen, warum wir nicht weitergehen, warum wir uns selbst im Weg stehen. Das ist ok. Nimm dich selbst an die Hand und verspreche dir, eine Lösung zu finden. Zauberwort: Commitment.
Fazit:
Sich selbst im Weg stehen, können wir alle manchmal richtig gut. Doch wir können den Weg wieder frei machen, indem wir ehrlich hinschauen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Angst nehmen wir an der Hand und sorgen dafür, die Ursachen zu bekämpfen. Perfektionismus reduzieren wir auf ein Minimum, die Mount Everest Besteigung teilen wir auf in Minischritte und in all unserem Tun schauen wir, wo wir wieder authentisch werden können. Und ehe wir uns versehen, sind wir auch schon weitergegangen.
Was sind deine Erfahrungen? Magst du sie in den Kommentaren teilen?
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